Comeback in der Politik

Bild: Astrid Zysset Der parteilose Georg Lieberherr an seinem Arbeitsplatz bei der Cadwork Holz AG in Herisau.


Herisauer Nachrichten vom 19. März 2014

Als Ersatz für den zurücktretenden Waldstätter Gemeinderat Jürg Langenegger kandidiert Georg Lieberherr. Der 43-Jährige war bereits 2002 bis 2005 für das Ressort Baubewilligung/Ortsplanung zuständig, gab dann aber aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt.
Die Zeit habe er für sich gebraucht, erklärt Georg Lieberherr auf die vergangenen Jahre angesprochen. 2005 gab er seinen Rücktritt aus dem Waldstätter Gemeinderat bekannt. «Familiäre Gründe», hiess es damals, hätten ihn zu diesem Schritt gezwungen. Heute spricht Lieberherr offen über seine Scheidung, mit welcher er sich damals auseinandersetzen musste, über die schwierige Zeit für seine Familie. «Ich bin eigentlich nicht derjenige, der das Handtuch wirft, aber es gibt Veränderungen, die einen manchmal dazu veranlassen.» Nun, neun Jahre später, sei die Möglichkeit für ein Comeback gegeben. «Ich wurde vom Einwohnerverein angefragt, ob ich nicht noch einmal als Gemeinderat kandidieren würde», so Lieberherr. Zwei, drei Tage Bedenkzeit habe er sich genommen, dann war der Entscheid klar. «Die Zeit ist günstig», so der 43-Jährige. Der jüngere seiner beiden Söhne beginnt im Sommer seine Lehre als Elektroinstallateur. Lieberherr, der darauf achtete, dass er während der schulfreien Mittwochnachmittage jeweils zu Hause war, will deshalb künftig sein berufliches Engagement ausbauen. Bislang arbeitet er als Mitinhaber in einem 80-Prozent-Pensum bei der Cadwork Holz AG in Herisau. Sein älterer Sohn befindet sich in Waldstatt im zweiten Lehrjahr als Maler.
Vertrautes Ressort

Das vakante Ressort Baubewilligung/Ortsplanung wäre dasselbe, welches er auch während seiner ersten Amtszeit inne hatte. Ein Umstand, der Lieberherr gelegen kommt. Mehr noch, denn: «Für ein anderes Ressort hätte ich wohl nicht kandidiert.» Aber als gelernter Zimmermann, der heute Zeichnungsprogramme für den Holzbau verkauft, sei ihm die Baubranche vertraut. Der zeitliche Aufwand für das Amt beläuft sich auf 20 bis 25 Prozent. Lieberherr sieht das Engagement gelassen. Er würde sich über die Aufgabe sehr freuen, erklärt er. Einziger Wermutstropfen: «Ein Gegenkandidat wäre schön gewesen. Das hätte die Wahl spannend gemacht.» Gewählt wird am 6. April. Astrid Zysset