Schauplatz Holzhandwerk

Werner Zellweger hat sich zeitlebens für den Werkstoff Holz eingesetzt. Nebst seiner Tätigkeit als Zimmermeister in einer Zimmerei hat er während 35 Jahren angehende Zimmerleute als Fachlehrer unterrichtet. Leidenschaftlich hat er Handwerkzeuge, Maschinen und Dach- sowie Brückenmodelle gesammelt. Auch literarische Zeitzeugen aus vergangener Zeit hat Werner Zellweger bei sich aufgenommen.  Aus seinem reichen Fundus ist 2013 unter seiner Leitung eine Ausstellung “Schauplatz Holzhandwerk” entstanden. Als leidenschaftlicher Sammler alter Werkzeuge, alter handbetriebener Maschinen und Fachliteratur aus Holzberufen, ist mit seiner, über 50-jährigen Sammlung, eine großartige Ausstellung entstanden.

Diese befindet sich auf rund 100 m2 im Dachstock des Seniorenheims “Bad Säntisblick” in Waldstatt. Mit dem Neubau und Umbau des Seniorenheims 2012 ergab sich die Gelegenheit, auszugsweise Werners Sammlung, an einem Ort zu präsentieren. Seine Sammlung war bis anhin auf mehrere Standorte verteilt und nicht öffentlich zugänglich. „Ich bin mir manchmal wie ein Lumpensammler vorgekommen“, sagte Werner einmal, wenn wieder jemand eine Schachtel mit altem Werkzeug vor seiner Haustüre deponiert hatte.

Mit viel Freude und Fachwissen hat Werner Zellweger seine Ausstellung betrieben und präsentiert. Seit 2015 konnte er auf die Mithilfe und Unterstützung von Fredi Nef, ebenfalls gelernter Zimmermann, zählen. Leider ist Werner Zellweger im Dezember 2019 verstorben. 2023 hat sich auch Fredi Nef zurückgezogen.

Markus Gantenbein, ein ehemaliger Schüler von Werner Zellweger, betreibt die Ausstellung weiter. Wie bisher sind die Türen immer am ersten Samstag des Monats von 13.00- 16.00 Uhr geöffnet. Markus Gantenbein ist während den Öffnungszeiten in der Ausstellung und versucht, allfällige Fragen zu beantworten und Auskünfte zu geben.

Die Ausstellung zeigt Handwerkzeuge aus der Forstwirtschaft, die zum Fällen und dem Transport der Bäume verwendet wurden. Eine grosser Teil der ausgestellten Exponate wurden zum Bearbeiten der Stämme zu Balken und Brettern gebraucht. Und dessen Weiterverarbeitung zu Wänden, Dächern, Treppen und auch Möbeln, Fenster und Gebrauchsgegenstände. Auch Drehbänke zum Drechseln und das zugehörige Werkzeug können besichtigt werden. Wissen sie, wie Holzskis hergestellt wurden? Wir können es ihnen zeigen. Ausserdem sind diverse sorgfältig gearbeitete Modelle von Häusern, Dächern und natürlich auch „Hüslibrücken“ in der Ausstellung. Als es noch keine Eisen- oder gar Kunststoff-Wasserleitungen gab, wurden die Rohre aus Rundholz gefertigt. Mit einem langen Bohrer wurde ein Loch durch den Kern der Stämme gebohrt. Da die Holzleitungen im Boden vergraben wurden, konnten sie aufgrund des fehlenden Sauerstoffes nicht faulen. Zahlreiche Bücher zum Thema Holz, Brücken, Möbel, Holzberufe und auch Lehrmittel diverser Berufe dürfen studiert werden. Filigran gezeichnete Pläne von Möbeln und Brücken sind auch erhalten.

Auch kann man einige Exoten bewundern. So ist das noch funktionierende Uhrwerk des Kurhauses Bad Säntisblick ausgestellt. Nur mit einem Stundenzeiger und Schlagwerk ausgestattet, wurden die Kurgäste, an die die Essenszeiten erinnert. Eine Fädelmaschine, mit der die tausenden Nadeln einer Stickmaschine mit dem Faden versehen wurden, können wir auch bieten.

Mit Voranmeldung sind auch Gruppen zu anderen Zeiten herzlich eingeladen, die Gerätschaften aus den Bereichen Forstarbeit, Sägerei, Zimmerei, Schreinerei, Drechslerei, Skiwagner und Schindelmacher anzuschauen. Für Gruppen werden Führungen angeboten, auch ist es möglich, im Voraus Mittags- oder Abendessen als Ergänzung zu den Führungen direkt via "Schauplatz Holzhandwerk” zu bestellen. Bitte melden Sie sich für dieses Angebot direkt per E-Mail bei Markus Gantenbein.

Der Eintritt, wie auch die Führungen, sind kostenlos.