Appenzellerin des Jahres

«Das Appenzellerland bedeutet für mich Heimat», sagt Monika Knellwolf. (Bild: Ueli Christoffel/SRF)


Appenzeller Zeitung vom 30. Dezember

WALDSTATT ⋅ Monika Knellwolf hat das Rennen gemacht. Die Leserinnen und Leser der «Appenzeller Zeitung» haben die Gewinnerin der Fernsehsendung «Landfrauenküche» zur Appenzellerin des Jahres 2017 gekürt.

Mea Mc Ghee
Seit diesem Herbst ist sie Gewinnerin der SRF-Fernsehsendung «Landfrauenküche», und nun darf sie sich auch Appenzellerin des Jahres 2017 nennen: Monika Knellwolf. Mit zehn Stimmen Vorsprung haben die Leserinnen und Leser der «Appenzeller Zeitung» die vierfache Mutter aus Waldstatt zur Nachfolgerin der Schwellbrunner Bäckersfrau Ida Steinemann gewählt. «So schön, das ist eine grosse Ehre», ist Monika Knellwolfs erste Reaktion auf die Auszeichnung. «Diese Wahl ist wie ein geschenkter Grad.» Obwohl sie oft auf die Nominierung angesprochen worden ist, sei der Sieg überraschend.

Die Fernsehsendung «Landfrauenküche» hievte die Waldstätterin im Herbst ins Rampenlicht. Die Bäuerin hat bei den Dreharbeiten stets darauf Wert gelegt, dass das Familienleben so gezeigt wird, wie es in Wirklichkeit stattfindet. Ausserdem war es ihr wichtig, die Schönheiten des Appenzellerlands hervor- zuheben. Mit ihrem Menu «Ausserrhoder Champignontraum, Landfrauen-Cordon-bleu und Zimtfladen mit Apfelcrème» fuhr sie als erste Landfrau aus dem Appenzellerland den Sieg ein. «Es ist enorm, was mit der Teilnahme an der Fernsehsendung alles auf mich zugekommen ist. Der offizielle Empfang, den mir die Gemeinde Waldstatt bereitet hat, war sehr bewegend. Die Leute sprechen mich überall auf meinen Sieg an und gratulieren mir.» Gerade auch viele Heimwehappenzeller hätten sich bei ihr gemeldet. «Es war schön, dass ich in der Sendung das Appenzellerland präsentieren konnte», sagt Monika Knellwolf. Der Region und den hiesigen Traditionen fühlt sie sich sehr verbunden. «Ich kann mir nicht vorstellen, an einem anderen Ort zu leben. Das Appenzellerland ist für mich Heimat.» An diesem Wochenende hat das Silvesterchlausen einen grossen Stellenwert bei der Familie Knellwolf. Der jüngste Spross ist in einem Schuppel dabei. «Ich arbeite heute, hoffe aber doch, den einen oder anderen Silvesterchlaus anzutreffen», sagt die 45-Jährige. Am morgigen Silvesterabend hat Monika Knellwolf dann eine Gruppe Spasschläuse zu Gast, für die sie Gerstensuppe nach Hausrezept kocht.

«Ich will nichts ändern und mir treu bleiben»
Seit 16 Jahren führt Monika Knellwolf mit ihrem Mann Migg einen Bauernhof mit 20 Kühen und ebenso vielen Jungtieren sowie 80 Hühnern. Jede Woche beliefert sie rund 50 Kunden auf ihrer Eiertour. Neben der Arbeit in Haus und Hof hilft die gelernte Charcuterieverkäuferin in einer Metzgerei in Hundwil aus. «Ich will in meinem Leben nichts ändern und mir treu bleiben. Ich bin mit meiner Familie sehr glücklich und möchte diese Zeit geniessen», antwortete die vierfache Mutter auf eine Frage über ihre Zukunftspläne.

Seit 2010 politisiert die Waldstätterin im Gemeinderat und führt die Kommissionen Forst und Landwirtschaft sowie Feuerwehr und Rettung. Per Ende Mai hat sie ihren Rücktritt eingereicht. Sie sagt: «Im neuen Jahr möchte ich es etwas ruhiger angehen und mehr Zeit für die Familie haben. Mein Rücktritt aus dem Gemeinderat hat mit dem Gewinn in der TV-Sendung nichts zu tun, ich habe letztes Jahr schon entschieden, nach acht Jahren aufzuhören.» Sicher sei, dass es weitere Treffen mit den Kandidatinnen der «Landfrauenküche» geben werde.